08
Januar
2024
|
09:24
Europe/Amsterdam

Gartenarbeit und Wohlbefinden

Lesedauer: 3 minuten

Warum Gartenarbeit Ihnen gut tut und wie es Früchte trägt

Manche Menschen lieben Gartenarbeit und betrachten das Gärtnern als ein schönes Hobby. Für andere ist es eher eine lästige Pflicht. Ganz gleich, ob Sie nur widerwillig oder aber mit Begeisterung gärtnern: Es ist gut zu wissen, dass Gartenarbeit und Wohlbefinden sehr eng miteinander verbunden sind! Ob die Gelegenheit, dem weiß-grauen Winter zu entfliehen, oder die Freude, im Frühling die Samen und Blumenzwiebeln, die Sie gepflanzt haben, zum Leben erwachen zu sehen: Gärtnern bietet eine ganze Reihe von Vorteilen, die Sie vielleicht einfach als selbstverständlich hingenommen oder noch gar nicht richtig erkannt haben.

Das Gärtnern ist nicht nur Rentnern und Großeltern vorbehalten: Immer mehr jüngere Erwachsene entdecken dieses schöne Hobby für sich, und auch an den Schulen fassen Programme Fuß, die sich die Vorteile der Gartenarbeit zunutze machen. Beliebte Smartphone-Apps wie Plant Snap, Blogs wie You Grow Girl und virale Hashtags wie #citygarden und #growyourfood regen jüngere Erwachsene dazu an, in der Erde zu wühlen – und weil Gartenarbeit und Wohlbefinden Hand in Hand gehen, ist das eine sehr positive Entwicklung!

Gartenarbeit für psychische Gesundheit

Gartenarbeit fördert die körperliche, geistige und soziale Gesundheit – das ist wissenschaftlich belegt!

Eine Metaanalyse nannte als Vorteile der Gartenarbeit unter anderem die Verringerung von Angstgefühlen und Depressionen. Menschen, die gärtnern, hatten einen niedrigeren Body-Mass-Index (BMI). Der BMI ist die standardmäßige Kenngröße für ein gesundes Körpergewicht. Gartenarbeit führt zu einer höheren Lebenszufriedenheit und Lebensqualität sowie einem ausgeprägteren Gemeinschaftsgefühl.1

Gartenarbeit hat positive Auswirkungen nicht nur auf die Hirngesundheit, sondern auch auf die psychische Gesundheit. Sie hilft beim Stressabbau und hat sich als entspannender erwiesen als Lesen oder andere Hobbys. Und sie macht unsere Umwelt schöner. Eine attraktive Umgebung für unsere Häuser, Nachbarschaften und Städte trägt zur Lebensqualität bei.

Ein weiterer Vorteil des Gärtnerns ist die Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten. Forscher in Australien begleiteten in einer Langzeitstudie 16 Jahre lang fast 3.000 Senioren über 60 Jahren, um besser zu verstehen, welche Faktoren im Lebensstil zum Entstehen oder zur Vermeidung von Demenz beitragen. Die tägliche Gartenarbeit erwies sich als ein besonders ausgeprägter Faktor zur Vorbeugung gegen Demenz.2

Vorteile für die Umwelt

Durch Gartenarbeit oder den Anbau von Obst und Gemüse tragen Sie zu einer besseren Umwelt bei. Die industrielle Landwirtschaft belastet die Umwelt. Denken Sie nur einmal an Aspekte wie den kraftstoffintensiven Lebensmitteltransport, Kunststoffe für Verpackungen, Pestizidrückstände und die fragwürdige Nährstoffqualität von Erzeugnissen, die unreif geerntet, über weite Strecken versandt und vor dem Verzehr viel länger gelagert werden als in vergangenen Generationen. Dies führt zu grundlegenden Veränderungen des Nährstoffgehalts von Obst, Gemüse, Getreide, Körnern und Nüssen. Schon mit einem kleinen Kräutergarten auf der Küchenfensterbank können Sie zur Entlastung der Umwelt und zur gesünderen Ernährung für sich selbst und Ihre Familie beitragen. Es ist immer gut, genau zu wissen, woher Ihre Lebensmittel stammen. In Idealfall würden wir den Landwirt persönlich kennen.

Der Zusammenhang von Gartenarbeit und Wohlbefinden

In den Industrienationen hat der Mangel an Kontakt mit der Natur epidemische Ausmaße erreicht. Fürsprecher für mehr „Vitamin N“ (das „N“ steht für „Natur“) empfehlen schon einen Spaziergang im Stadtpark als wichtige Outdoor-Aktivität – Sie müssen keine langen Wege zu abgelegenen Waldgebieten auf sich nehmen. Gartenarbeit ist ein kleines Stück Natur zum Anfassen. Ein Waldspaziergang spricht die Sinne Sehen, Riechen und Hören an, Gartenarbeit darüber hinaus auch Berühren.

Gartenarbeit im Freien regt die Vitamin-D-Produktion im Körper an. Das stärkt das Immunsystem und fördert die psychische Gesundheit. Durch Wi-Fi, Mobilfunksignale, 5G und das unnatürliche elektromagnetische Feld des globalen Stromnetzes sind wir in fast jedem Gebäude „Elektrosmog“ ausgesetzt. Der direkte Körperkontakt mit der Erde dürfte das beste Gegenmittel dafür sein.

Gartenarbeit als Form der Bewegung

Sport ist es nicht, aber dennoch bedeutet Gartenarbeit Bewegung! Die meisten Arten der Gartenarbeit sind zwar nicht so schweißtreibend wie Joggen oder so anstrengend wie schnelles Schwimmen, aber Gartenarbeit fördert die Flexibilität und Beweglichkeit.

Zum Unkrautjäten gehen wir in die Knie, zum Auspflanzen von Setzlingen beugen wir uns nach unten, beim Anhäufen der Erde rund um die Pflanze drehen wir den Oberkörper – alle diese Bewegungen halten uns in Form.

Und wenn Sie nach ein paar Stunden Gartenarbeit richtig hungrig sind, zeigt das, wie viele Kalorien Sie dabei verbrannt haben!

  1. Soga, Masashi et al. „Gardening Is Beneficial for Health: A Meta-Analysis.“ Preventive Medicine Reports, Bd. 5, 2017, S. 92–99. doi:10.1016/j.pmedr.2016.11.007. []
  2. Simons, Leon A. et al. „Lifestyle Factors and Risk of Dementia: Dubbo Study of the Elderly.“ Medical Journal of Australia, Bd. 184, Nr. 2, 2006, S. 68–70. doi:10.5694/j.1326-5377,2006. tb00120.x. []

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