18
Januar
2024
|
19:49
Europe/Amsterdam

Die Wiederentdeckung des Fahrradfahrens

Lesedauer: 3 minuten

Wie fühlen Sie sich, wenn Sie morgens nach einer Auto- oder Zugfahrt durch den Berufsverkehr im Büro ankommen? 

Wahrscheinlich etwas angespannt oder genervt – wie die meisten von uns, die mit dem Auto zur Arbeit fahren. Haben Sie sich schon einmal dabei ertappt, wie Sie mit Neid auf die Radfahrer geblickt haben, die an den langen Autoschlangen vorbeiziehen und über Zugbrücken fahren können – und vielleicht sogar Lust verspürt, sich ihnen anzuschließen? Warum auch nicht?

Wissenswertes übers Fahrradfahren

Manche Länder, allen voran die Niederlande, genießen eine langjährige Fahrradtradition. In anderen, weniger fahrradfreundlichen Staaten wird immer noch diskutiert, ob die Vorteile des Radfahrens die Risiken überwiegen. Schauen wir uns dies einmal genauer an…

Fahrradfahren ist gut für Körper und Geist!

Zuallererst ist zu erwähnen, dass Fahrradfahren die effektivste muskelbetriebene Fortbewegungsart der Erde ist!1 Warum? Das Rad trägt den Großteil unseres Gewichts und entlastet so den gesamten Körper. Für dieselbe Strecke verbrauchen wir mit dem Fahrrad deshalb dreimal weniger Energie als zu Fuß.

Zweitens wirkt sich Fahrradfahren auf vielfältige Weise positiv auf Körper und Geist aus. Unter anderem kann es unser Herz-Kreislauf-System stärken, Muskelaufbau und -flexibilität fördern, unsere Haltung, Gelenkigkeit und Koordination verbessern und auch Stress, Angstzustände und Depressionen2 mindern. Es gibt zudem Anzeichen, dass Fahrradfahren das Risiko ernster Krankheiten reduziert, wie zum Beispiel Typ-2-Diabetes und Arthritis. Fahrradfahren eignet sich damit hervorragend zur Vorbeugung und Bekämpfung aller Leiden, die durch Bewegungsarmut und langes Sitzen entstehen.

Generell handelt es sich um eine Sportart mit geringem Belastungsgrad und bietet sich damit für Menschen jeden Alters an. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie morgens einfach nur gemütlich zur Arbeit radeln oder für einen Triathlon trainieren: Fahrradfahren tut gut, egal wie intensiv Sie es betreiben.

Drittens erweisen Sie beim Radfahren nicht nur sich selbst, sondern auch Ihrem Umfeld einen Gefallen. Denn wenn das Auto in der Garage bleibt, verringern Sie dadurch Luftverschmutzung, Lärmbelästigung und Staus und tragen so zur Lebensqualität aller bei.

Fahrradfahren: Die Gegenargumente

Trotz der vielen Vorteile und Erfahrungen, die die Vorzüge des Fahrradfahrens belegen, werden immer wieder zahlreiche – und oft sehr einseitige – Gegenargumente und Risiken angeführt. Manche Menschen stempeln Fahrradfahren deshalb von Anfang an als „zu gefährlich“ ab.3 In Wahrheit sind Fahrradunfälle vergleichsweise selten und zwar in allen Ländern.

Wer die positiven Auswirkungen für unser Wohlbefinden bedenkt, kann allerdings schlagkräftig kontern, dass es für unsere Gesundheit in der Tat gefährlicher ist, nicht Fahrrad zu fahren.4 Ein gesunder Menschenverstand, auffällige,reflektierende Kleidung, Fahrradwege, das Beachten von Verkehrsregeln und etwas Vorsicht im Verkehr machen Fahrradfahren zu einer relativ sicheren Aktivität. Mit gründlichen und regelmäßigen Kontrollen Ihres Rads und seiner Funktionstüchtigkeit verschaffen Sie sich auch ein sicheres Fahrgefühl.

Inspirierte Radfahrer

Sie haben sich vorgenommen, mehr Fahrrad zu fahren? So finden Sie die nötige Inspiration:

Machen Sie zuallererst eine Bestandsaufnahme: Ist Ihr Zweirad, das schon seit zehn Jahren auf seinen Einsatz wartet, noch funktionstüchtig? Und wenn nicht, wie kann es wieder flott gemacht werden – reicht es, die Spinnweben zu entfernen, das Fahrrad durchzuchecken und hier und da eine Schraube nachzuziehen oder sind ein Fahrradprofi und eine gründliche Überholung in einem Fahrradladen nötig? Vielleicht besitzen Sie bereits ein stabiles, zuverlässiges Rad, das Ihnen über die Jahre hinweg gute Dienste geleistet hat. Dann lohnt es sich, etwas Zeit und Mühe – und vielleicht auch Geld – zu investieren, um es auf Vordermann zu bringen. Wenn Ihr Fahrrad jedoch die besten Jahre bereits hinter sich hat, dann schauen Sie sich doch mal das Angebot bei einem Fahrradhändler an. Was immer es braucht, damit Sie wieder auf zwei Rädern mobil sind, tun Sie es!

Könnten Sie vielleicht zur Arbeit radeln?5 Viele Menschen, die jahrelang mit dem Auto zur Arbeit gefahren und dann aufs Fahrrad umgestiegen sind, berichten von einer ganz neuen Perspektive Ihres Viertels und Entdeckungen von bisher unbekannten hübschen Straßen, Läden und anderen Sehenswürdigkeiten. Im Stau steht man mit einem Fahrrad selten (mit Ausnahme vielleicht von großen Städten), was Ihren Weg in die Arbeit viel entspannter macht. Wer befürchtet, total verschwitzt anzukommen, darf nicht vergessen, dass Fahrradfahren nicht anstrengend sein muss. Planen Sie einfach etwas mehr Zeit ein und gehen Sie´s gemütlich an – auch das tut Ihnen gut.

Wenn Sie kein eigenes Fahrrad besitzen, können Sie in den meisten größeren Städten auch ein Fahrradverleihssystem nutzen, das Ihnen praktischerweise Räder in der ganzen Stadt zur Verfügung stellt. Bei einer Stadtbesichtigung ist dies eine großartige Alternative zu (oft kostspieligen) öffentlichen Verkehrsmitteln. Warum erkundigen Sie sich nicht gleich, ob es diesen Service an Ihrem nächsten Urlaubsort gibt, und packen entsprechend bequeme Kleidung ein?

In letzter Zeit lassen sich immer mehr Menschen von ihren Kollegen, Freunden und Familienmitgliedern bei außergewöhnlichen Wettbewerben, wie zum Beispiel einem Benefizrennen von Argentinien nach Chile sponsern. So unterstützen sie nicht nur einen guten Zweck, sondern verschaffen ihm auch mehr Aufmerksamkeit. Hier bietet sich eine großartige Möglichkeit, eine unvergessliche Zeit auf dem Rad zu verbringen und gleichzeitig einen Beitrag zu einer guten Sache zu leisten. Und vergessen Sie nicht: Fahrradfahren ist eine ideale Familienaktivität. Erinnern Sie sich noch daran, wie Sie als Kind zum ersten Mal ganz ohne Hilfe das Gleichgewicht halten konnten? Was für ein Erfolgserlebnis! Geben Sie sich also einen Ruck und schwingen Sie sich mit der ganzen Familie auf den Sattel, damit die Erinnerungen weiterleben.

  1. https://www.exploratorium.edu/cycling/humanpower1.html []
  2. https://www.health.harvard.edu/blog/11813-2017061511813 []
  3. https://www.bbc.co.uk/news/uk-england-39856219 []
  4. https://www.betterhealth.vic.gov.au/health/healthyliving/cycling-health-benefits []
  5. https://www.independent.co.uk/life-style/cycling-commute-bike-work-train-traffic-pollution-danger-a7906361.html []]

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