11
Juli
2022
|
11:11
Europe/Amsterdam

Wir stellen vor: Christian Taylor, olympischer Dreispringer

Lesedauer: 9 minuten

Inspiration. Die Lifeplus-Gemeinschaft will jeden Tag Menschen auf der ganzen Welt inspirieren, gut und gesund zu leben. Menschen finden Inspiration in der Arbeit, der Familie, den Mentoren, den Vorbildern und sogar den persönlichen und geschäftlichen Herausforderungen.

Unsere Gemeinschaft umfasst viele inspirierende Menschen, und wir freuen uns, darauf mit unserem neuen Sponsorenvertrag mit dem US-amerikanischen olympischen Dreispringer Christian Taylor aufzubauen.

Christian passt perfekt zu Lifeplus, weil er unsere Zielsetzung teilt: Wie wir möchte er anderen Menschen helfen, ihr ganzes Potenzial zu entfalten und gut und gesund zu leben. Seine Entschlossenheit, sein Fokus und sein Engagement für das Gemeinwohl harmonisieren mit den Eigenschaften unserer Kund*innen. Sie zeigen sich auf seinem Weg zum Erfolg ebenso wie in unserer Gemeinschaft.

„Die Brücke zu Lifeplus besteht darin, dass wir uns mit unseren Werten genau in der Mitte treffen. Die Einblicke in die Qualitätssicherung, die Integrität und diese Lifeplus-Familie: Das sind Werte, auf die ich mich verlassen kann und die ich gerne auf meinen weiteren Weg mitnehme. Aus meiner Sicht passen wir perfekt zusammen, und ich freue mich sehr, nun zu dieser Familie zu gehören. Vielen Dank, Lifeplus!“ – Christian Taylor

Dreispringer und so viel mehr – Christian Taylors Erfolge:

  • Zweifacher Olympia-Goldmedaillengewinner
  • Vierfacher Weltmeister
  • Siebenfacher Gewinner der Diamond League
  • 400-Meter-Läufer in internationalen Wettkämpfen
  • Mitgründer der Athletics Association in den USA

Wir werden Christian Taylor bei der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2024 in Paris begleiten und unterstützen. Lernen Sie ihn in unserem Gespräch kennen und erfahren Sie mehr über seinen bisherigen Weg.

Wir stellen vor: Christian Taylor …

Was ist die größte Herausforderung, die Sie als Sportler gemeistert haben?

Da gibt es zwei gleich große: Der Riss meiner Achillessehne letzten Sommer, sodass ich meine dritte Olympiade verpasst habe. Oder als ich vor ein paar Jahren aufgrund anderer Verletzungen mein Sprungbein wechseln und die Sprungtechnik von Grund auf neu lernen musste. Beide waren große Rückschläge für mich, aber der Wechsel des Sprungbeins war letztendlich ein echter Erfolg. Ich sprang danach weiter als zuvor – und hoffe jetzt, dass ich da noch einmal drauflegen kann!

Wie haben diese Herausforderungen Sie heute geprägt?

Ich denke, das hat meine Einstellung und meine Erwartungen beeinflusst, sodass ich Rückschlägen mit mehr Optimismus begegnen kann. Das mag seltsam klingen, aber ich habe heute die Einstellung, dass ein Fehlschlag letztendlich das Potenzial für noch bessere Erfahrungen in sich birgt. Vor meiner schweren Verletzung sagte mein Arzt: „Du kannst das Springen aufgeben oder du kannst es neu lernen.“ Ich war 23 Jahre als, hatte 10 Jahre Spitzensport hinter mir und hätte mich damit zufrieden geben können, aber ich dachte „Vielleicht ist doch noch etwas mehr drin“. Ich bin froh, dass ich mich durchgekämpft habe, denn danach war ich besser als je zuvor. Das hat mit gezeigt, dass man mit etwas Mut und Ausdauer wirklich mehr erreichen kann, als man selbst für möglich gehalten hätte. Und deshalb versuche ich immer, über meine Grenzen hinaus zu gehen. Wir sollten uns selbst keine Grenzen setzen, denn unser Potenzial ist unbegrenzt.

Wie haben Ihre Familie und Freunde Ihre Einstellung nach der Verletzung gefunden?

Manchmal halten die mich zwar für verrückt, aber ich kann immer auf die Unterstützung durch meine Familie zählen. Natürlich fragten sie mich, warum ich nach der Verletzung wieder von vorne anfangen wollte, nachdem ich bereits die Spitze und die Olympiamedaille erreicht hatte. Aber letztendlich standen sie voll hinter meiner Entscheidung. Und dann kam ich nach Loughborough und traf James Ellington. Sie kennen seine Geschichte und wissen, dass er nie aufgibt. Er war buchstäblich in Lebensgefahr und dennoch entschlossen, ein Comeback zu machen. Mit einem Vorbild wie ihm und der Unterstützung durch meine Familie und meine Freunde ist es für mich leichter, durchzuhalten, wenn das Ziel manchmal in weite Ferne zu rücken scheint.

Wer ist Ihr Held?

Egal, wie sich das anhört: Mein Held ist mein Vater. Wir sprechen, wenn möglich, fast jeden Tag miteinander, ganz gleich, wo auf der Welt ich bin – Technologie macht‘s möglich. Er ist ein tolles Vorbild und zeigt mir, was es bedeutet, ein liebevoller Vater und Ehemann zu sein. Und er war selbst Tennisspieler, also konnte ich ihn auch in Turnieren sehen. Er selbst bezieht seine Inspiration aus einer Vielzahl von Quellen, aber für mich am wichtigsten ist sein Vorbild als Vater, denn so wie er möchte ich selbst sein.

Haben Sie ein bestimmtes Mantra?

Ich glaube, sowas wechselt mit der Zeit. Ich weiß, dass manche Menschen konsequent an einem Mantra festhalten, aber für mich hat sich das Leben so stark verändert – und seit Covid und all dem wissen wir, dass sich alles ganz schnell verändern kann. Im Moment halte ich mich an ein Zitat von Michael Jordan: „Wenn du den Wurf nicht wagst, kann er auch nicht gelingen.“ Wenn ich mich von Angst lähmen lasse und nicht bereit bin, etwas Neues auszuprobieren oder etwas zu riskieren, werde ich nicht herausfinden, was in mir steckt. Es geht mir darum, wieder Selbstvertrauen aufzubauen und es einfach zu wagen. Was ist das Schlimmste, das passieren kann? Es mag ungewöhnlich klingen, weil so viele Menschen auf Erfolg fokussiert sind, aber ich habe jetzt keine Angst vor Misserfolgen.

Was ist Ihre größte Leistung?

Besonders stolz bin ich auf den Hochschulabschluss. Ich habe zwischen dem dritten und vierten Studienjahr zehn Jahre lang ausgesetzt, um meiner Sportkarriere nachzugehen, aber ich war immer entschlossen, den Abschluss nachzuholen. Das war mir einfach für mich selbst wichtig. Dieses Jahr wurde ich in die Hall of Fame meiner Universität (University of Florida) aufgenommen, und damit schloss sich für mich der Kreis. Meine Universität erkannte damit meine sportlichen Leistungen an, und ich habe dort sehr gerne studiert, daher bedeutet es mir viel.

Haben Sie konkrete Ziele für dieses Jahr?

Das ultimative Ziel ist die Vorbereitung auf Paris 2024. Aber diesen Sommer gibt es die Weltmeisterschaften in Oregon. Als Amerikaner bin ich stolz darauf, eine Heimmeisterschaft zu haben, und da möchte ich wirklich dabei sein. Außerdem bin ich der Titelverteidiger! Aber letztendlich ist die Vorbereitung auf Paris ausschlaggebend. Jedes Jahr ist ein weiterer Schritt dahin.

Wie sieht Ihr Trainingsplan derzeit aus?

Ich trainiere täglich außer Donnerstags und Sonntags. Im Moment ist es ein wenig sporadisch, weil Wettkämpfe bevorstehen, aber wenn ich nicht an Wettkämpfen teilnehme oder unterwegs bin, trainiere ich. In den nächsten 10 Tagen habe ich drei Wettbewerbe in drei verschiedenen Ländern – manchmal ist das etwas hektisch. Ich genieße daher die Tage, an denen ich in meinem eigenen Bett schlafen und selbst kochen kann, anstatt in einem Hotel zu übernachten.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit, wenn Sie nicht trainieren?

Ich bin seit Kurzem verheiratet, also versuchen meine Frau und ich, mehr Zeit miteinander zu verbringen. Wir gehen auf „Date Nights“. Wien ist wunderbar und wir machen Entdeckungstouren wie Touristen in der eigenen Stadt. Oder wir träumen von der Zukunft – eines Tages möchten wir ein Haus bauen.

Wie engagieren Sie sich?

Ich bin seit acht Jahren Mentor bei einem Programm namens Classroom Champions. Seit Covid erfolgt das größtenteils online, aber davor stand ich jedes Jahr in einer Reihe von Schulen im Klassenzimmer.

Ich arbeite auch mit einer Organisation zusammen, die sich auf die Bekämpfung von Menschenhandel konzentriert. Meine Frau und ich unterstützen das seit sechs oder sieben Jahren, denn das ist wirklich etwas, was es in unserer Welt nicht geben darf. Ich nehme auch an gesponserten Wanderungen und verschiedenen anderen Spendenaktionen teil.

Wie ticken Sie als Hochleistungssportler?

Für mich geht es um das Vermächtnis. Wie möchte ich in Erinnerung bleiben? Diese Einstellung hat mein Vereinstrainer in mir gefördert, als ich 15 oder 16 Jahre alt war. Er sagte, dass Sport Freude machen kann, aber dass ich auch darüber nachdenken sollte, wie ich Menschen nach meiner Laufbahn in Erinnerung bleibe. Habe ich mich fair und sportlich verhalten? Habe ich immer mein Ganzes gegeben? Diese Aspekte sind mein ultimativer Fokus und meine Motivation. Ich möchte wissen, dass ich andere dazu inspiriert habe, Sport zu treiben und vielleicht sogar speziell den Dreisprung zu machen. Und es geht um das Gewinnen, Verlieren und Gleichziehen. Unabhängig von Ergebnis gilt: Genießen Sie jeden Moment des Trainings und Wettkampfs. Schätzen Sie Ihr Talent, und üben Sie es mit Stil und meistens auch mit einem Lächeln aus. Zu verlieren und trotzdem Freude zu empfinden, ist etwas ganz Besonderes. Das möchte ich zeigen. Das Schöne an den sozialen Medien ist, dass jeder mich kontaktieren kann. Und ich erhalte Nachrichten wie „Ich weiß, dass es wahrscheinlich nicht so gelaufen ist, wie Sie sich gewünscht hätten, aber vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, mit meinen Kindern zu sprechen und eine gute Einstellung vorzuleben.“ Das ist meine Motivation. Ich möchte etwas bewirken.

Welchen Rat würden Sie angehenden Sportlern geben?

Selbstvertrauen ist wichtig. Glauben Sie an sich selbst. Wie gesagt: Man muss den Wurf wagen. Glauben Sie: Sie können auch, was Sie noch nie getan haben. Wer es nicht versucht, entdeckt nie, was in ihm steckt.

Ich praktiziere Meditation und Visualisierung. Manches muss man in Gedanken durchspielen, bevor man es tut. Ich finde das enorm hilfreich, vor allem, wenn ich Verletzungen hatte oder wenn etwas nicht wie erhofft gelaufen ist. Ich muss mich neu fokussieren, neu ausrichten und diese Bewegungen in dieser Umgebung durchspielen. Im Wettkampf bin ich dann nicht nervös, weil ich ihn in Gedanken bereits tausend Mal durchgespielt habe. Ich bewege mich sozusagen durch meine eigene Gedankenwelt.

Kurz gesagt: Visualisieren Sie vorab, wie Sie etwas tun, und glauben Sie, dass Sie es können.

Welche Stärken machen Sie zu einem Supersportler?

Ich denke, das können Sie aus meinen bisherigen Antworten schließen: Selbstvertrauen. Ich habe eine optimistische Grundeinstellung, daher konzentriere ich mich im Zweifelsfall wirklich auf das positive Ergebnis. Diese Einstellung ist erstaunlich ungewöhnlich. Je mehr ich von der Welt sehe und je mehr Trainingspartner ich habe, umso öfter sehe ich, wie schnell Menschen sich auf die negativen Aspekte konzentrieren oder glauben, dass etwas nicht möglich ist. Es kann eine echte Herausforderung sein, positiv zu bleiben.

Zu meinen Stärken zählt auch, dass ich sehr lernbereit bin. An diesem Punkt in meiner Laufbahn möchte ich aufgeschlossen bleiben und Coaching gut annehmen. Ich lerne aus jeder Situation dazu und glaube, das hat mir sehr geholfen, mich auf meine Umgebung und meine Umstände einzustellen. Dabei habe ich zwei Leitfragen: „Was kann ich beitragen?“ und „Wie entwickle ich mich dadurch weiter?“. Mir ist wichtig, offen zu bleiben.

Ohne nun das Negative betonen zu wollen: Gibt es Schwächen, also etwas, das Sie besser machen möchten?

Ausgewogenheit ist wichtig. Natürlich wollen wir nicht in negative Denkmuster verfallen, aber es ist wichtig, realistisch zu sein und die Dinge in die richtige Perspektive zu rücken.

Eine Schwäche ist beispielsweise, dass ich übermäßig in meine Visualisierung vertieft und dadurch vielleicht nicht für die Menschen in meinem Umfeld präsent sein kann. Weil ich immer an den nächsten Schritt denke, kann es vorkommen, dass ich den Moment nicht genieße.

Es ist ein Segen und ein Fluch. Einerseits ist es der Grund, warum ich meine bisherigen Erfolge erreicht habe. Andererseits habe ich dadurch aber auch oft den Moment verpasst, indem ich den Erfolg erst einmal ganz bewusst auskosten sollte.

Wie sind Sie zum Sport gekommen?

Sport spielte schon immer eine wichtige Rolle in meinem Leben. Mein Vater war sehr aktiv im Fußball und Tennis. Er war mein Vorbild, also wollte ich so sein wie er. Meine Eltern haben das von Anfang gefördert. Ich habe alles ausprobiert – Golf, Tennis, Schwimmen, Baseball, Basketball. Und dadurch konnte ich ausloten, was mir wirklich liegt und was nicht. Mit der Zeit rückte dann die Leichtathletik in den Mittelpunkt. Ich hatte großes Glück mit meiner Kindheit, denn meine Eltern haben es mir immer ermöglicht, alles auszuprobieren.

Gab es einen anderen Sport, der mit der Leichtathletik konkurrierte?

Fußball war meine Leidenschaft. Ich sah mich in der WM spielen und als Mitglied eines Spitzenteams um die Welt reisen. Ich liebe Reisen und wollte durch Fußball die Welt sehen. Aber leider war meine Leidenschaft größer als mein Talent. Ursprünglich machte ich Leichtathletik, um fit für Fußball zu bleiben, aber mein Vater war ehrlich mit mir und riet mir vom Fußball ab. Daraufhin konzentrierte ich mich ganz auf die Leichtathletik.

Was ist heute Ihrer Meinung nach die größte Herausforderung für Sportler?

Ich finde es gut, dass wir heutzutage offen über psychische Gesundheit sprechen. Vor 10 Jahren wäre es viel schwieriger für einen jungen Mann gewesen, in dieser Hinsicht ernst genommen zu werden. Inzwischen wird der Umgang mit Situationen endlich gefördert, und das finde ich enorm wichtig. Am größten sind für Sportler aus meiner Sicht die versteckten Herausforderungen. Nicht die sichtbaren Verletzungen, sondern die Schmerzen, mit denen Menschen hinter geschlossenen Türen kämpfen. Niemand muss das alleine durchstehen: Diese Botschaft müssen wir alle hören.

Haben Sie jemals einen Rat erhalten, den Sie für Ihre Laufbahn konsequent befolgen?

Ja, und zwar von einem Teamkameraden im College, dem ich heute noch dankbar dafür bin. Er sagte mir einfach, ich sollte den Sport genießen. Das klingt so einfach, aber Tatsache ist, dass wir uns schnell ablenken lassen – ob durch das stete Streben nach Leistungsoptimierung oder durch soziale Medien. Das ist alles sinnlos, wenn wir nicht genießen, was wir tun. Manchmal muss ich mich einfach nur darauf besinnen, warum ich das alles tue.

Wie pflegen Sie in der Leichtathletik den Teamgeist?

Beim Training sind es eigentlich nur meine Frau und ich. Wenn ich in einem Team antrete, macht es uns stolz, Medaillen zu holen und das Land oder die Universität gut zu repräsentieren. Ich bin sehr stolz auf die Menschen, Organisationen und Universitäten, die ich repräsentiere, und das gibt mir enormen Ansporn.

Wie sieht Ihre Ernährung aus – ändert sie sich im Vorfeld von Wettbewerben?

Ich koche gerne und nutze jede Gelegenheit, neue Mahlzeiten zu entdecken. Im Prinzip ernähre ich mich das ganze Jahr hindurch gesund. Vor einem Wettbewerb achten wir ein wenig mehr darauf, wie sich die verschiedenen Lebensmittel auf den Körper auswirken, besonders für die Regenerierung. Ausgewogenheit ist ebenfalls wichtig. Ich sehe das nicht zu verbissen und gönne mir gelegentlich durchaus mal etwas.

Sie sind vierfacher Weltmeister. Ist es immer noch aufregend, an großen Turnieren teilzunehmen?

Ich werde immer als Olympiasieger und Weltmeister vorgestellt, und das fühlt sich ein paar Sekunden lang richtig gut an. Aber ich weiß auch, dass jeder Wettkampf für jeden Teilnehmer eine Chance ist. Man muss sich jeden Titel verdienen, und dem Titelverteidiger wird nichts geschenkt. Ich bin dankbar für die Anerkennung, aber ich weiß, dass ich mein Bestes geben muss, weil alle anderen Teilnehmer ebenfalls gewinnen möchten.

Begleiten Sie seinen Weg zu den Olympischen Spielen in Paris 2024!

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