26
Mai
2021
|
08:54
Europe/Amsterdam

Stress und seine potenziellem Auswirkungen auf das Immunsystem

Lesedauer: 2 minuten

Jeder Mensch erlebt Stress auf seine eigene Art. In die Stressbewältigung fließen beispielsweise Genetik, Kindheitserfahrungen sowie das soziale Umfeld und die wirtschaftlichen Umstände ein.1

Die Mental Health Foundation definiert Stress als das Gefühl, mentalem oder emotionalem Druck nicht gewachsen zu sein.

Was löst Stress aus?

Jeder Mensch ist anders, und was der eine als Stress empfindet, stört den anderen womöglich gar nicht. Es gibt jedoch einige Situationen, die allgemein als Stressfaktoren gelten, beispielsweise der Verlust geliebter Menschen, eigene gesundheitliche Probleme oder Erkrankungen im Familien- oder Freundeskreis, Arbeitslosigkeit, Umzug und finanzielle Probleme.

So erkennen Sie Stress

Manchmal ist uns klar, dass wir unter Stress stehen – aber eben nicht immer. Warnsignale, die Sie nicht ignorieren sollten, sind beispielsweise negative Emotionen wie Angst, Wut, Depression, Reizbarkeit oder Frustration. Oft erkennen wir diese Symptome leichter bei anderen Menschen als bei uns selbst. Es kann hilfreich sein, sie nicht als Emotionen zu betrachten, sondern als Verhaltensweisen. Kommen Ihnen ungewohnt schnell Tränen? Reagieren Sie gereizt auf Ihre Mitmenschen? Können Sie nur schwer einschlafen, durchschlafen oder aufwachen? Stress kann auch körperliche Symptome auslösen, zum Beispiel Kopfschmerzen, Übelkeit oder Verdauungsstörungen, Schweißausbrüche, Herzrasen und verspannungsbedingte Muskel- und Gelenkschmerzen.2

Auswirkungen von Stress auf das Immunsystem

Das Immunsystem ist wichtig, denn es schützt uns vor Mikroorganismen und Schadstoffen, die Erkrankungen auslösen können. Die Auswirkungen von Stress auf die physiologische Gesundheit und auf das Immunsystem werden seit Jahrzehnten untersucht, und zahlreiche Studien kommen zu dem einhelligen Schluss, dass Menschen unter Stress mit größerer Wahrscheinlichkeit Beeinträchtigungen des Immunsystems erleben und daher öfter erkranken.3 Weitere Untersuchungen ergeben, dass Stressmediatoren die Blut-Hirn-Schranke überwinden und sich auf das Immunsystem auswirken können. Das äußert sich beispielsweise in einer erhöhten Anfälligkeit für Erkältungen, Kopfschmerzen, Energiemangel und Verdauungsstörungen.4

Was ist zu tun, wenn Sie sich überfordert fühlen?

Der erste Schritt zur Stressbewältigung besteht darin, den Stress als Problem zu erkennen und den Zusammenhang zwischen dem eigenen körperlichen und geistigen Zustand und dem Druck zu erfassen, dem Sie ausgesetzt sind. Selbst wenn Druck manchmal unvermeidlich ist, sollten Sie stets versuchen, die Belastung so weit wie möglich abzubauen. In der Praxis bedeutet das beispielsweise, dass Sie am Ende des Tages eine Stunde früher auf Aktivitäten am Bildschirm verzichten, damit Sie besser schlafen können.

Prüfen Sie Ihren Lebensstil. Übernehmen Sie zu viel Verantwortung? Lernen Sie, auch mal „Nein“ zu sagen. Natürlich ist es wichtig, Anfänge der sozialen Isolation zu erkennen und zu bekämpfen, aber im Interesse der Stressbewältigung sollten Sie sich vor Augen halten, dass Sie nicht jede Einladung annehmen müssen, wenn Sie einfach einmal Zeit für sich selbst brauchen.

Bauen Sie tragfähige Beziehungen zu zuverlässigen Menschen auf. Oft sind Freunde und Familie die erste Anlaufstelle, wenn Sie Unterstützung bei der Stressbewältigung brauchen. Falls Sie nicht darauf zurückgreifen können, ist es sinnvoll, eigene Kontakte zu knüpfen. Vielleicht gibt es ja beispielsweise eine Wandergruppe in Ihrer Nähe? Abschließend: Selbst wenn Sie Ihre Gefühle ungern ausbreiten, sollten Sie mit jemandem über Ihren Stress sprechen. Falls Sie keine geeignete Unterstützung in Ihrem Umfeld finden, nehmen Sie doch einfach professionelle Hilfe in Anspruch. So einsam Sie sich vielleicht fühlen: Sie stehen damit nicht alleine da. Laut Mental Health First Aid (MHFA) England erlebt gerade jeder sechste Erwachsene Depression, Ängste oder Stressprobleme.5 Es gibt Hilfe bei der Stressbewältigung, und es ist immer besser, sich Unterstützung zu holen, als im Stillen zu leiden.

  1. https://www.mentalhealth.org.uk/a-to-z/s/stress []
  2. https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0014299908000277 []
  3. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5579396/ []
  4. https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/016756999090069L []
  5. https://mhfaengland.org/mhfa-centre/research-and-evaluation/mental-health-statistics/ []

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