25
August
2021
|
14:57
Europe/Amsterdam

Regenerierung nach Sportverletzungen aus mentaler Sicht

Lesedauer: 2 minuten

Geringfügige Sportverletzungen sind bei den meisten Menschen, die regelmäßig irgendeine Form von Bewegungstraining praktizieren, nichts Ungewöhnliches.

Aber je intensiver je trainieren, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass es irgendwann zu einer ernsteren Verletzung kommt. Bei Verstauchungen, Zerrungen oder Knochenbrüchen, Läuferknie oder Tennisarm müssen Sie eine Regenerationspause einlegen.

Doch was geschieht, wenn Ihr Körper sich wieder regeneriert hat? Sie dürfen zwar wieder trainieren, aber wie sieht es mit Ihrer geistigen oder physiologischen Verfassung aus? Nach der Auszeit fällt es Ihnen möglicherweise schwer, wieder zum alten Sportsgeist zurückzufinden. Ein Verlust der körperlichen Fitness wirkt sich zweifellos auch auf Ihr Selbstvertrauen aus, wieder zu tun, was Ihnen früher Spaß gemacht hat – insbesondere auf Wettkampfniveau, wenn Ihre Leistung bewertet wird. Studien haben gezeigt, dass verletzte Sportler an Stimmungsschwankungen und mangelndem Selbstwertgefühl leiden1. Das macht es oft schwerer, die Sportart oder das Bewegungstraining wiederaufzunehmen.

Doch was können Sie bei Selbstzweifeln, Ängsten und mangelndem Selbstvertrauen tun, um die seelischen Narben zu heilen, die auch nach dem Abklingen der körperlichen Beschwerden anhalten können?

Setzen Sie sich klare, sinnvolle Ziele

Nicht perfekt zu sein, heißt nicht gleich, gescheitert zu sein. Sie müssen eventuell akzeptieren, dass Sie in Ihrem Fortschritt ein wenig zurückgeworfen wurden. Daher ist es jetzt an der Zeit, Ihre Ziele zu überdenken und klar zu definieren. Setzen Sie sich spezifische Ziele und stellen Sie sicher, dass Sie Ihren Fortschritt messen und die gesteckten Ziele mit der Zeit erreichen können. Damit verzeichnen Sie schnell Erfolge und erreichen eine positivere geistige Verfassung.

Üben Sie sich in Achtsamkeit und Visualisierung

Wenn wir etwas visualisieren, wird Studien zufolge dabei dieselbe Hirnregion stimuliert, die aktiviert wird, wenn wir es tatsächlich tun.2 Machen Sie sich keine Gedanken darüber, was Sie derzeit nicht tun können bzw. ob Sie schon bereit sind, wieder damit anzufangen. Konzentrieren Sie sich vielmehr darauf, was Sie erreichen möchten. Visualisieren Sie, wie Sie Ihr Bewegungstraining wieder genießen, und lassen Sie diese Vorstellung in Ihrem Geist Gestalt annehmen.

Nehmen Sie Frustration zur Kenntnis

Es ist zwar wichtig, nicht an negativen Gefühlen festzuhalten, aber genauso wichtig ist es, sich einzugestehen, dass man auch einmal traurig oder frustriert sein darf. Trauer ist nicht nur etwas, das man beim Verlust eines geliebten Menschen empfindet – die allgemein anerkannten Trauerphasen Nicht-Wahrhaben-Wollen, Wut, Verhandeln, Depression und Akzeptanz gelten für alle, die jemals etwas verloren haben, was ihnen am Herzen lag. Wenn Sie den Sport, Ihr Team oder das Erfolgsgefühl vermissen, das Sie früher hatten, ist das völlig in Ordnung. Gestehen Sie sich diese Gefühle ein, aber halten Sie nicht daran fest, sondern überwinden Sie sie, damit Sie wieder Licht am Ende des Tunnels sehen.

Holen Sie sich bei Bedarf Hilfe

Es ist nicht schlimm, zuzugeben, dass Sie mit etwas zu kämpfen haben. Kein professioneller Sportler wäre ohne die Hilfe und Unterstützung von zumindest einem guten Coach so erfolgreich. Es gibt also keinen Grund zu glauben, dass Sie alleine mit Ihren Problemen zurechtkommen müssen. Egal, ob es sich um einen Coach, einen Therapeuten oder einfach einen Freund handelt: Wenn Sie mit jemandem über Ihre Sorgen sprechen, kann dies dabei helfen, sich Perspektive und Klarheit zu verschaffen.

Verletzungen lassen sich nicht ausschließen, aber zu wissen, wie Sie die Regenerierung richtig angehen, macht in geistiger und körperlicher Hinsicht vieles einfacher und stellt sicher, dass Sie so schnell wie möglich wieder tun können, was Ihnen Freude macht.

  1. https://link.springer.com/article/10.2165/00007256-199009060-00004 []
  2. https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0068910 []

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