02
Januar
2024
|
12:58
Europe/Amsterdam

Die 11 Bestandteile der Fitness

Lesedauer: 3 minuten

Wir neigen dazu, Fitness grob zu erfassen – entweder ist man fit oder eben nicht.

Aus wissenschaftlicher Sicht ist das allerdings wesentlich komplexer, und eine ganze Reihe von Kriterien bestimmen, ob jemand körperlich fit ist.1 Ist ein Mensch, der stark und muskulös, aber nicht besonders beweglich ist, dennoch körperlich fit? Umgekehrt kann ein Turner mühelos die Zehen berühren und sich nach hinten beugen, aber kaum dasselbe Gewicht stemmen wie die Person aus dem ersten Beispiel. Ist er deshalb weniger körperlich fit? Vollständige Fitness lässt sich besser erfassen, wenn man die Leistung des Körpers in verschiedenen Szenarien beobachtet.

Ein ganzheitliches Konzept der Fitness

Vollständige Fitness umfasst verschiedene Aspekte und lässt sich für ein besseres Verständnis in diese einzelnen Bestandteile aufschlüsseln. Sie hilft außerdem, die unterschiedlichen Anforderungen verschiedener sportlicher Aktivitäten und selbst die unterschiedlichen Rollen innerhalb einer Aktivität zu erkennen. Auf dem Fußballfeld braucht ein Torhüter beispielsweise andere Fähigkeiten als ein Stürmer.

Gesundheitsbezogene Bestandteile der Fitness

Gesundheitsbezogene Bestandteile der Fitness sind die Aspekte, an denen man arbeiten muss, um sich zu verbessern. Sie können in folgende Bereiche unterteilt werden:

Körperzusammensetzung. Der Anteil von Fett, Muskeln und Knochen an der Körpermasse wirkt sich direkt auf die Fitness aus. Ein Hochspringer hat beispielsweise eine fettarme Körpermasse, denn nur so kann er das eigene Gewicht über die Latte bringen. Ein Kugelstoßer hingegen muss über eine dichtere Muskelmasse verfügen, um die erforderliche Kraft für den Wurf aufzubringen.

Kardiorespiratorische Ausdauer. Bestimmte Sportarten erfordern ein sehr hohes Niveau an kardiorespiratorischer Ausdauer. Für einen Langstreckenlauf beispielsweise müssen Herz, Lungen und Blut Sauerstoff über eine längere Zeit hinweg effektiv transportieren.

Beweglichkeit. Der Bewegungsbereich der Gelenke ist eine Messgröße der Fitness und für manche Sportarten wichtiger als für andere. Ein Turner muss beispielsweise beweglicher sein als ein Billardspieler. 

Muskelausdauer. Dies ist die Fähigkeit, die Leistung aufrechtzuerhalten, ohne dass die Muskeln ermüden. Rudern ist ein gutes Beispiel für einen Sport, der Muskelausdauer erfordert. Ruderer müssen in der Lage sein, für eine lange Zeit immer wieder dieselbe Bewegung auszuführen.

Kraft. Kraft ist das Maß, in dem Muskeln Widerstand überwinden können. Ringen erfordert beispielsweise mehr körperliche Kraft als Badminton.

Fähigkeitsbezogene Bestandteile von Fitness

Viele Sportarten erfordern verschiedene Stufen fähigkeitsbezogener Bestandteile von Fitness. Zum Beispiel wurde in Studien festgestellt, dass Turner ein hohes Maß an Geschwindigkeit, Kraft, Ausdauer, Agilität, Beweglichkeit und Stärke benötigen.2 Fähigkeitsbezogene Bestandteile von Fitness können durch Training verbessert werden.

Genauigkeit. Kontrolle über die Bewegungen in einer festgelegten Richtung ist ausschlaggebend für bestimmte sportliche Aktivitäten wie Boxen, in denen der Fokus auf einem sehr speziellen Bereich liegen muss.

Agilität. Die Fähigkeit, schnell und kontrolliert die Richtung zu ändern, ist für bestimmte Sportarten wie beispielsweise Tennis und Squash wichtig, aber weniger für Sprinten und dergleichen.

Gleichgewichtssinn. Die Fähigkeit, den Körper zu kontrollieren und zu stabilisieren, ist eine Voraussetzung für viele Sportarten und ein guter Indikator für die Fitness. Ein Sprinter beispielsweise muss seine Position bis zum Startschuss einhalten und dann sofort durchstarten.

Koordination. Wer mit zwei oder mehr Gliedmaßen gleichzeitig unterschiedliche Bewegungen ausführen kann, verfügt über gute Koordination. Ein Basketballspieler muss beispielsweise beim Dribbeln die Hand am Ball behalten und gleichzeitig mit den Beinen schnell die Richtung wechseln können.

Stärke Stärke ist ein Schlüsselfaktor der Fitness in Sportarten wie Speer- oder Diskuswerfen, bei denen die Leistung in direktem Zusammenhang mit der Wurfdistanz steht, zu der die Arme fähig sind. Dabei wird eine hohe Kraft auf das Sportgerät ausgeübt, während sich der Arm schnell vorwärtsbewegt.

Geschwindigkeit. Geschwindigkeit ist ein Maß der Fitness in Sportarten, bei denen man so schnell wie möglich von A nach B gelangen muss, wie beispielsweise beim Laufen.

Die Aufschlüsselung der Fitness in diese Bestandteile zeigt, dass sie weitaus mehr umfasst als nur die Frage, wer am stärksten oder am schnellsten ist. Fitness ist bei jeder einzelnen Person und in jeder Sportart einzigartig. Es ist wichtig, die eigenen Fähigkeiten als eine Bezugsgröße zu verwenden und sich nicht mit anderen Personen zu vergleichen. Ganz gleich, wie es derzeit um Ihre Fitness in einer oder allen 11 Bestandteilen steht: Mit Training und Beharrlichkeit kann sie in allen Aspekten verbessert werden.

  1. http://www.professorjohnthoday.com/downloads/Fitness.pdf []
  2. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3325636/ []

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