23
August
2021
|
13:41
Europe/Amsterdam

Fünf Mythen über Aktivität und Alter

Lesedauer: 3 minuten

Zu alt für Bewegungstraining? Das gibt es nicht! Wir räumen mit fünf Mythen über Bewegungstraining und Alter auf.

Haben Sie sich einreden lassen, dass Sie zu alt für Bewegungstraining sind? Das stimmt einfach nicht! Die Gründe, aus denen Sie das Bewegungstraining vermieden haben, sind höchstwahrscheinlich nur Mythen. Es ist an der Zeit, die Wahrheit offenzulegen, damit Sie unabhängig von Ihrem Alter die Gesundheitsvorteile der Bewegung genießen können.

Mythos Eins:

„Bewegung lohnt sich nicht. Ich werde ohnehin alt.“

Wir alle altern mit jeder Sekunde. Das mag kein angenehmer Gedanke sein, aber es gibt durchaus positive Aspekte: Die Gesundheitsversorgung wird immer besser und die durchschnittliche Lebenserwartung immer größer. Sie könnten also noch viel mehr Jahre vor sich haben, als Ihnen bewusst ist! In jeder Lebensphase zählt die Qualität: Wir alle sollten – unabhängig vom Alter – tun, was wir können, um unsere Zeit hier zu genießen. Regelmäßiges Bewegungstraining hilft Ihnen, sich jünger zu fühlen, besser auszusehen und länger unabhängig zu bleiben. Oft stellen ältere Menschen fest, dass regelmäßige Aktivität den altersbedingten Rückgang der Kraft und Vitalität nicht nur verlangsamt, sondern sogar umkehrt.1

Mythos Zwei:

„Beim Bewegungstraining setze ich mich einem erhöhten Sturzrisiko aus.“

Genau das Gegenteil ist der Fall. Regelmäßige Bewegung fördert Kraft und Ausdauer, wirkt dem Verlust von Knochenmasse entgegen und verbessert das Gleichgewicht. All das verringert das Sturzrisiko. Empfehlenswert sind regelmäßige Kraft- und Gleichgewichtsübungen wie Walken oder Tanzen – zu Hause, im Fitnessstudio oder im örtlichen Gemeindezentrum.2 Informieren Sie sich über die Angebote an Ihrem Wohnort.

Mythos Drei:

„Es ist zu frustrierend, weil ich nie wieder ein so guter Sportler sein werde wie früher.“

Das lässt sich nicht abstreiten, aber spielt es wirklich eine Rolle? Ist es nicht egal, dass Sie nicht so schnell oder stark sind wie in jüngeren Jahren? Im reiferen Alter geht es nicht mehr darum, die Leistung anderer zu übertreffen, sondern eher darum, sein eigenes Bestes zu erreichen. Selbst wenn Sie vielleicht nicht auf dem gleichen Niveau wie früher trainieren, kann Bewegung Ihnen immer noch helfen, sich stärker, fitter und gesünder zu fühlen. Was möchten Sie erreichen? Wenn es Ihnen darum geht, eine bestimmte Anzahl von Wiederholungen abzuschließen oder eine Aktivität innerhalb einer bestimmten Zeit abzuschließen: Kein Problem. Diese Ziele können Sie sich auch weiterhin setzen und damit auch Ihren Fortschritt verfolgen. Setzen Sie sich altersgerechte Ziele für Ihren Lebensstil, und denken Sie daran: Ein bewegungsarmer Lebensstil beeinträchtigt Ihre Fitness weitaus mehr als der natürliche Alterungsprozess.

Mythos Vier:

„Ich bin zu alt, um körperlich aktiv zu werden.“

Sie sind niemals zu alt, um körperlich aktiv zu werden. Iva Barr war mit 88 Jahren die älteste Läuferin des Londoner Marathons 2016! Natürlich müssen Sie jetzt nicht einen Marathonlauf in Angriff nehmen – aber dieses Beispiel veranschaulicht, dass man wirklich in jedem Alter Sport treiben kann. Wer neu beim Bewegungstraining ist oder gesundheitliche Einschränkungen hat, muss das Programm entsprechend anpassen – das gilt in jedem Alter, also auch für Menschen, die viel jünger als Sie sind. Und wer erst im reiferen Alter körperlich aktiv wird, erzielt oft größere körperliche und geistige Verbesserungen als jüngere Mitmenschen mit einer Vorgeschichte von Sportverletzungen infolge von „übertriebenem“ Training! Bei jeder neuen Form von Bewegung oder Bewegungstraining gilt: Fangen Sie langsam und schrittweise an.

Mythos Fünf:

„Ich kann kein Training machen, weil ich behindert bin.“

Natürlich bringen Behinderungen Herausforderungen mit sich, aber viele Übungen können angepasst werden, und für die meisten Menschen, die aktiv sein möchten, gibt es die entsprechenden Möglichkeiten. Auch Rollstuhlfahrer können Gewichte heben, Dehnübungen ausführen und an passenden Fitnessklassen wie Sitz-Yoga oder Sitz-Aerobic teilnehmen. Schwimmbäder sind eine weitere gute Option für Menschen mit Behinderungen. Das Wasser trägt den Körper, und viele Pools sind mit Stühlen, Hebezeugen und Rampen ausgestattet sind.

Mit zunehmendem Alter ist ein aktiver, gesunder Lebensstil noch wichtiger. Räumen wir also mit den Mythen auf, die Sie möglicherweise daran gehindert haben, aktiv zu werden. Durch regelmäßiges Bewegungstraining können Sie Ihre Energie zu steigern, sich Ihre Unabhängigkeit erhalten und die vielfältigen Gesundheitsvorteile der Bewegung genießen. Wie immer gilt auch hier: Wer gesundheitliche Einschränkungen hat, sollte vor Beginn eines neuen Trainingsprogramms mit seinem Arzt sprechen.

  1. https://link.springer.com/article/10.1007/s00198-008-0703-2 []
  2. https://www.nhs.uk/conditions/falls/prevention/ []

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